Erste Fältchen, verändertes Hautbild, dünner werdendes Haar: Frauen ab 40 Jahre sollten ihre Pflegeprodukte und Make-up Routinen den neuen Bedürfnissen anpassen.
Trockene, schuppige Haut mit Rötungen und Juckreiz, das stört besonders im Gesicht – aber auch am restlichen Körper. Was die häufigsten Ursachen dafür sind und was jeder dagegen tun kann.
Unsere Haut erneuert sich ständig – rund 28 Tage benötigt sie für den Erneuerungsprozess. Dabei bilden sich in der untersten Schicht der Oberhaut neue Zellen. Die darüber liegenden, älteren Hautzellen werden langsam nach oben geschoben, vertrocknen, verhornen und sind schließlich als Schuppen auf der Haut sichtbar. Wenn der Prozess zwischen dem Absterben alter Hautzellen und der Bildung neuer Zellen nicht richtig funktioniert, entsteht schuppige Haut. Die Ursachen dafür können zahlreich sein.
Gezielt behandeln
Einfach mal zur nächstbesten Salbe zu greifen, ist meist nicht die beste Lösung. Das Problem kann sich dann sogar noch verschlimmern. Nicht umsonst gibt es viele verschiedene Präparate, die gezielt gegen einzelne Hautprobleme wirken. Pharmazeuten nennen sie auch Dermatika. Sie unterscheiden sich von kosmetischen Produkten durch spezielle Inhaltsstoffe und Zusammensetzungen.
Trockene Haut
Zunächst gilt es, die Haut schonend von Schuppen und Schmutz zu befreien. Peelings mit groben Partikeln sind für die Gesichtshaut zu hart. Greifen Sie lieber zu einem sanften Enzympeeling – das spaltet die Eiweißbausteine und löst so die Schüppchen. Oder massieren Sie Reinigungscremes oder -öle leicht in die Gesichtshaut ein, das pflegt die schuppige Partien schon beim Entfernen des Alltagsschmutzes von der Haut.
Anschließend benötigt die Haut Feuchtigkeit und Fett. Feuchtigkeit spenden besonders Produkte mit Hyaluronsäure, Urea, Nachtkerzenöl, Panthenol oder Aloe vera. Bei Fetten fällt die Wahl auf Gesichtsöle oder Cremes mit Mandelöl, Arganöl, Macadamia- oder Kokosöl. Wirkstoffreiche Pflege sollten allerdings besser über Nacht aufgebracht werden, dann können die Wirkstoffe und Fette ungestört arbeiten.
Für den Körper können Sie ruhig etwas gröbere Peelingprodukte nutzen oder eine sanfte Bürstenmassage anwenden. Anschließend die Haut mit einer Bodylotion oder Bodybutter verwöhnen.
Fragen Sie in Ihrer Apotheke nach den passenden Produkten, wir beraten Sie gern.
Akutes Ekzem
Die Hautstelle ist gerötet, juckt mal mehr, mal weniger, es können sich Bläschen bilden oder die Haut schwillt an. Ursache für ein Hautekzem sind oft allergische Reaktionen, zum Beispiel auf Kosmetika, Nickel oder bestimmte Pflanzen. Auch sehr trockene Haut kann zum Ekzem führen. Ein Präparat mit niedrig dosiertem Kortison lindert durch die entzündungshemmende und antiallergische Wirkung die Beschwerden. Entsprechende Cremes, Gele oder Kombinationen aus beidem enthalten Kortison in Form einer Hydrocortison-Verbindung, die bereits in niedriger Dosierung effektiv wirkt.
Da das Kortison gezielt an Ort und Stelle angewendet wird und nicht wie bei Tabletten in den Blutkreislauf übergeht, ist das Risiko für Nebenwirkungen gering. Gelpräparate haben gleichzeitig einen angenehm kühlenden Effekt.
Ist die Haut anfällig für Ekzeme, sollte sie nur mit rückfettenden oder hautschonenden Waschsubstanzen gereinigt und regelmäßig mit einer Pflegecreme oder -lotion eingefettet werden. In Ihrer Apotheke beraten wie Sie dazu gerne. Bei häufigen oder dauerhaften Ekzemen wie Neurodermitis ist der Arzt gefragt.
Hautpilz
Hinter juckenden, schuppigen, runden Hautstellen, die in der Regel deutlich begrenzt sind, steckt oft eine Pilzinfektion. Sie kann am gesamten Körper auftreten. Oft zeigt sich der Ausschlag in Hautfalten, am Nacken, unter der Brust oder bekanntermaßen an den Füßen, bevorzugt zwischen den Zehen.
Es gibt eine Vielzahl an Pasten, Salben oder Cremes mit antimykotischen, also pilztötenden Wirkstoffen. Übliche Wirkstoffe sind Nystatin, Terbinafin, Bifonazol oder Clotrimazol. Cremes lassen sich leicht auftragen und ziehen schnell ein. Auch Sprays werden an bestimmten Stellen bevorzugt, da sie nicht fetten. Salben oder Pasten haben den Vorteil, dass sie die Haut vor Nässe schützen. Der Zusatz von Zink lindert gleichzeitig die Entzündung. Entsprechende Präparate werden ein- bis mehrmals täglich über zwei bis vier Wochen dünn auf die betroffene Hautpartie aufgetragen.
Vorsicht bei Vaseline
Dieses Mineralöl legt sich wie ein Film auf die Haut und verstopft die Poren. So trocknet die Haut weiter aus. Achten Sie darauf, dass Ihre Pflegeprodukte keine Vaseline enthalten („Paraffinum Liquidum“). Hier hilft ein Blick auf die Deklaration oder eine Überprüfung mit Verbraucher-Apps. Oder lassen Sie sich einfach in Ihrer Apotheke beraten.
Martina Gersiek,